Das letzte Wochenende war wieder einmal sehr schön, nicht weil das Wetter, zwar Anfangs noch schön war und es dann am Samstag nur noch regnete, sondern weil ich mich an diesem Wochenede einen Workshop besuchte, der sich dem Erzählen widmete. Er war in drei Bereiche gegliedert, in Stimmtraining, in Spontanität und in erzählen. Die Trainer, vier an der Zahl, waren alle noch sehr jung und ich hatte am Anfang schon meine Bedenken, doch die verflogen sehr schnell. Es stellte sich heraus, dass da wirklich Könner am Werk sind. Ich setze hier mal einen Link zu ihnen, für alle die das evtl. interessiert:

http://www.erzaehlerin-berlin.de/index.php

Das Erzählen ist ja eine uralte Form, wie Informationen weiter gegeben werden und hat wohl ihre schönste Form durch die Märchen und Sagen erhalten. Doch die scheinen heute unterzugehen, wo ja immer mehr Radio, Fernsehen, Video und Internet für den Wissenstransfer sorgen.

Eine der Erzählerinnen sagte, dass sie ja auch Kindern Geschichten erzählt und eines dieser Kinder fragte sie einmal:“..und welchen Film erzählst du uns heute?“. Für Kinder läuft da im Kopf wohl ein eigener Film ab, wenn erzählt wird. Die abendliche Diskussion über den vorgetragenen Odyssee-Ausschnitt ging dann auch im Wesentlichen darum in wie weit man Kinder auch in solche grausamen Themen wie den Trojanischen Krieg verbunden mit dem niedermetzeln von Gegnern und Kindern, Vergewaltigungen usw. zumuten kann oder soll. Einig war man sich schnell, das in Märchen immer ein Lösungsweg gefunden wird und sie daher ein excelentes Mittel sind um Kinden zu zeigen, dass das Leben immer einen Ausweg zeigt. Bei derOdyssee hingegen hatte man schlichtweg nicht gesehen, dass Kinder da nicht zur Zielgruppe gehören sonder das erst ab dem jungen Erwachsenenalter vorgetragen wird.

Es war eine gelungen Veranstaltung, ich habe dazu gelernt und wieder entdeckt was erzählen bedeuten kann. Mein Repertoir wurde erweitert und ich werde es zu nutzen wissen.